Abteilung Modellflug - Fliegergruppe Schorndorf e.V.

195o — jegliche fliegerische Betätigung war noch durch Anordnung der Militärregierung verboten - trafen sich einige flugbegeisterte Jugendliche, vor allem aber einige alte Fliegerkameraden, ehemalige Segelflieger der 1927 gegründeten Flug- und Arbeitsgruppe Schorndorf und gründeten die "Interessengemeinschaft Weihe", die Vorläuferin der späteren "Fliegergruppe Schorndorf".

Gleich nach Wiederzulassung des Sportfluges durch die Alliierten am 28. April 1951 machten sich diese Segelflieger an den Bau eines Schulgleiters SG 38, der auf den Namen "Stadt Schorndorf" getauft wurde. Unmittelbar mit der Gründung der Fliegergruppe beschlossen Günther Battermann und Kurt Wallitschka, innerhalb der Fliegergruppe eine Modellbauabteilung aufzubauen. Günther Battermann war ein erfahrener Modellflieger und Kurt Wallitschka hatte 1938 - auch bereits mit einiger Erfahrung- einen 2-monatigen Lehrgang als Modellbaulehrer an der Flugmodellbauschule in Lauenburg absolviert.

Es dauerte auch nur kurze Zeit, da hatten wir ein paar modellflugbegeisterte Jugendliche um uns geschart. Nun galt es, das Problem einer Werkstatt zu lösen. Mit Unterstützung unserer Segelflieger stellte uns Hans Eberle einen Raum in seiner Werkstatt zur Verfügung, in dem wir einmal wöchentlich unsere Modelle bauen konnten. Hauptsächlich waren es Jugendliche, denen wir die Grundbegriffe des Modellbaues beibrachten, während die bereits Fortgeschrittenen und Erfahrenen ihre Modelle daheim bauten. Ein Glücksfall bescherte uns einen kompletten Werkzeugschrank, den ein "alter" Modellflieger noch aus der Zeit der Flieger-HJ über die Nachkriegswirren gerettet hatte. Damit waren wir werkzeugmäßig zunächst gut bedient. Schlechter sah es mit Bauplänen aus. Es gab in dieser Zeit keine. Hier half uns Hans Rein weiter, der Baupläne des Einfachmodells "Kiek in die Welt" und "Baby" hatte, zwei Baupläne aus dem Anfängerprogramm der Flieger-HJ. Nun also konnte es losgehen mit dem Bauen! Denkste!

Ein neues Hindernis galt es zu überwinden....Material! Es gab damals noch keine Modellbaufachgeschäfte, in denen man das benötigte Material hätte kaufen können. Von Balsaholz konnten wir nur träumen. Also galt es suchen! Die Segelflieger hatten durch gute Beziehungen einige Platten Sperrholz erworben, von denen sie uns Modellbauern eine Platte abgaben, ebenso eine Büchse Kaltleim.

Ein uns Modellbauern wohlgesonnener Schreiner erklärte sich bereit, aus einem Kiefernbrett für uns Leisten zu sägen. Damit waren die Grundlagen für ein emsiges Schaffen erfüllt. Erschwert wurde unsere Arbeit nur dadurch, dass wir nach jedem Werkabend die Werkstatt sauber aufräumen und die Bauteile mit heimnehmen mussten, da der Raum tagsüber von der Firma Eberle als Werkstatt benutzt wurde. Dennoch konnten auch diese Schwierigkeiten unsere Begeisterung nicht mindern und groß war unsere Freude, als wir mit den ersten fertigen Fliegern auf die Au zogen und unsere ersten Starts ausführten. Bereits während dieser Zeit suchten wir intensiv nach einem Werkstattraum, den wir nur für uns allein nutzen konnten. Unsere Bemühungen waren von Erfolg gekrönt und wir konnten einen Kellerraum im Burggymnasium als "unsere" Werkstatt beziehen. Hier konnten wir unser Material und auch die Halbfertigen Modelle bis zum nächsten Bauabend aufbewahren und mussten die Teile nicht mit heimnehmen.

Einige unserer Modellflieger hatten zwischenzeitlich über private Beziehungen englische Baukästen erworben, die natürlich gewaltig bestaunt wurden. Insbesondere das damals in Deutschland noch unbekannte Balsaholz wurde immer wieder von Neuem bewundert und unsere glücklichen Kameraden ob dieser Errungenschaften gewaltig beneidet.

In dieser Zeit - etwa Mitte der 5oer Jahre - eröffnete Helmut Ellinger in Stuttgart im stehengebliebenen Erdgeschoß eines ausgebombten Hauses die "Bastlerzentrale". Helmut Ellinger war unseres Wissens der Erste, der das so begehrte Balsaholz importierte. Brettchen und Leisten gab es nun in jeder Stärke und in allen Maßen. Nun konnten auch wir dieses Material erwerben. An dieser Stelle sei ganz besonders die gute Zusammenarbeit mit Helmut Ellinger hervorgehoben. Da eine Fahrt nach Stuttgart damals noch recht umständlich (und kostspielig) war, denn damals hatte noch niemand von uns Modellfliegern ein Auto, war es einfach nicht möglich, dass jeder sein Material selbst holte. Kurt Wallitschka hat deshalb in Verhandlungen mit Herrn Ellinger erreicht, dass er der Modellbaugruppe für über 1oo DM Material überließ (trotzdem mit 1o% Rabatt), die im Laufe der Zeit abgestottert wurden. Um das Material künftig gegen Barzahlung einkaufen zu können, beschlossen wir eine Doppellösung:

  1. erhob der Modellbauleiter von jedem Mitglied der Modellbaugruppe einen monatlichen Beitrag von -,5o DM und
  2. wurde das um 10% verbilligt eingekaufte Material zum Normalpreis an die Gruppenmitglieder weiterverkauft,

sodass auch davon einige Pfennige in der Gruppenkasse verblieben. So konnten wir im Laufe der Zeit die Schulden bei H. Ellinger tilgen und künftig die Einkäufe bar bezahlen. Von unserem "Vermögen" konnten wir weitere Anschaffungen für die Modellbaugruppe tätigen, so z.B. Schraubstöcke, Laubsägen und letztendlich sogar einen kompletten Werkzeugsehrank.

1957 Einweihung Fliegerheim

1957 wurde dann das Fliegerheim auf der Au errichtet und wir Modellbauer erhielten hier in einem netten Werkstattraum neben unseren Segelfliegern eine endgültige Bleibe. In dieser Zeit vergrößerte sich die Mitgliederzahl der Modellbaugruppe so stark, dass wir die Gruppe teilen mussten und nun 2 Werkabende pro Woche eingeführt wurden.

Inzwischen hatten sich mehrere Firmen auf dem Modellbausektor etabliert und es erschienen außer den bisher unerschwinglichen englischen Flugmodellmotoren auch deutsche Motoren (Webra) auf dem Markt. Auch verschiedene Modellbaupläne - meist englischen Ursprungs - gab es zu kaufen. Einige Modellbauer waren nun so weit, dass sie sich an Eigenkonstruktionen wagten, mit denen sie gute Flugleistungen erzielten. Hier seien besonders erwähnt Wilfried Palme, Heinz Hofmann und Roland Braun, die in den Freiflugklassen A1 und A2 besonders aktiv waren und bei vielen Wettbewerben beachtliche Platzierungen erlangten. Helmut Schenk, der ebenfalls mit der Klasse A1 begann, verlegte sich dann auf die Nurflügelklasse und konnte einige 1. und 2. Plätze erringen. Helmut wurde in dieser Klasse sogar zweimal Baden-Württembergischer Landesmeister und auch Palme und Hofmann waren bei den Baden-Württembergischen Landesmeisterschaften immer unter den ersten 10 von 90 bis 100 Teilnehmern zu finden.

Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre kam — aus den USA importiert — die Fesselfliegerei in Mode. Klar, dass auch einige unserer Modellflieger von dieser Sparte begeistert waren. Auf dem, damals noch freien Platz vor dem Schlachthaus drehten wir jeden Samstag nachmittags unsere Kreise und übten "Kunstflug", der sehr oft mit "Balsakleinholz" endete. Die Aktivsten in dieser Sparte waren der später leider bei einem Autounfall tödlich verunglückte Manfred Rometsch, Erich Vinzenz und der inzwischen ebenfalls verstorbene Frieder Epple. 1963 errang Erich Vinzenz gegen starke Konkurrenz den Titel des Bad.-Württ. Landesmeisters im Kunstflug und fuhr im Jahr darauf mit der Bad.-Württ. Mannschaft zur Deutschen Meisterschaft nach Braunschweig. Hier hatte er leider Pech und konnte wegen des schlecht laufenden Motors nur den 4. Platz belegen. Immerhin war das damals ein schöner Erfolg für unsere Gruppe. Unser Kamerad Karl Ilg, ebenfalls ein begeisterter Fesselflieger, spezialisierte sich auf die Klassen Fuchsjagd und Mannschaftsrennen. Insbesondere in der Klasse Mannschaftsrennen hatte er viele gute Erfolge. Außer vielen Erfolgen bei verschiedenen Wettbewerben wurde er sogar zweimal Landesmeister und errang auch einen 3* Platz bei der Deutschen Meisterschaft. Von vielen internationalen Wettbewerben in Frankreich, Belgien, Italien, Ungarn und sogar Russland brachte er gute Platzierungen und schöne Pokale mit. Er pflege die Kameradschaft mit Fesselfliegern vieler Länder.

In den Jahren darauf kamen in den USA und England die ersten Fernsteuerungen auf, natürlich nicht in den heutigen Ausführungen, sondern einfache Einkanalanlagen. Für uns damals zu unerschwinglichen Preisen. Hier fand unser Helmut Schenk, der ein begeisterter Hobby-Elektroniker ist, ein neues Betätigungsfeld. Er konstruierte eine Fernsteuerung, die von uns allen sehr bewundert wurde. Heute würde man über eine solche Anlage nur lächeln. Der Sender war ein schwerer, unförmiger Kasten, mit Röhren bestückt und aus einer Autobatterie gespeist. Die Sendeantenne, ca 3 m lang, wurde gesondert am Boden aufgestellt und mit Abspannungen verankert. Der Empfänger (ebenfalls Röhrengerät) wurde aus einer 90 Volt-Anodenbatterie versorgt. Es herrschte am Flugplatz großer Jubel, wenn die Fernsteuerung funktionierte und das Modell wenigstens einmal an einem Nachmittag in die Luft kam. Die meiste Zeit war Helmut am Montieren. Mal lief der Motor nicht, dann lief der Motor und die Steuerung streikte. Und wenn dann beides tat und sich das Modell in die Luft erhob, konnte es passieren, dass nach zurückgelegten 5o Metern sich kein Ruder bewegte und das Modell -damals noch ganz eigenstabil- seine eigenen Kreise zog.

Mit der Zeit kamen auch deutsche Steuerungen zu einem erschwinglichen Preis auf den Markt und einige Modellflieger konnten sich eine solche Steuerung kaufen. Nun wollten diese Kameraden ihre Modelle auch wie richtige Flugzeuge starten. So finanzierte Waldemar Gabler und Gerhard Beckmann auf der Au unsere erste Startbahn. Hans Kleinle konnte von der Stadt Schorndorf eine große Wiese pachten und zwei kleinere Wiesen von Landwirten.

Schotter wurde in die Wiese gewalzt und mit einer Betondecke überzogen. Damit hatten wir für die Modellbaugruppe ein schönes Fluggelände, sowohl für die Freiflieger, als auch für die Fernlenkflieger. Leider überlebte die Betondecke nur 2 Winter und war dann nicht mehr benutzbar.

Unsere Gruppenkasse war recht mager, als wir die Errichtung einer asphaltierten Startbahn planten. Der Kostenvoranschlag unseres Kameraden Gerhard Beckmann, der damals noch die Straßenbau- und Tiefbaufirma betrieb, belief sich allein für den Asphalt auf nahezu 5.000 DM, In vielen Besprechungen aller Mitglieder der Gruppe wurde eine Lösung zur Finanzierung des Vorhabens gesucht und bereits nach kurzer Zeit hatten wir die Lösung gefunden. Die Mitglieder der Modellbaugruppe legten je nach ihren finanziellen Möglichkeiten kleinere oder größere Beträge als zinsloses, langfristiges Darlehen in die Gruppenkasse, das dann jährlich durch Verrechnung mit dem Beitrag getilgt wurde.
Und dann war es so weit. Nach Vorbereitung des Platzes trafen sich etwa 15 Modellflieger, die sich teils Urlaub genommen hatten, morgens um 7 Uhr auf der Au und gleichzeitig rollten auch die Straßenbaumaschinen der Fa. Beckmann (einschließlich Chef) an.

Als der erste Lkw mit Bitumen ankam und seine Ladung in die Asphaltiermaschine kippen wollte, stellte sich heraus, dass die vorhandene Betondecke das Gewicht des Lkw nicht trug. Der heiße Asphalt musste daher in Schubkarren umgeladen und mit diesen zur Asphaltiermaschine gekarrt werden. Und das an einem hießen Sommertag! Der Schweiß floss in Strömen und so mancher Asphaltspritzer verbrannte unsere Haut. Auch Gerhard Beckmann selbst trug -außer der kostenlosen Bereitstellung seiner Maschinen- auch seine Arbeitsleistung bei, indem er den ganzen Tag auf der Straßenwalze saß und seine Bahnen zog. Es wurde Abend und es wurde dunkel und wir hatten noch etliche Meter zu schaffen. Doch Not macht erfinderisch! Wir stellten neben der Startbahn 2 Autos auf und bewältigten im Scheinwerferlicht auch noch das letzte Stück der Startbahn. Um etwa 23 Uhr war unsere Startbahn fertig und wir restlos geschafft! Eine Woche später wurden die Ränder der Bahn gerade gehackt und mit einem Betonrand eingesäumt, den unser Fliegerkamerad Fritz Abele spendierte. Nun waren wir stolze Besitzer einer tollen Startbahn, um die uns viele Modellbaugruppen beneideten. An dieser Stelle müssen wir ehrlich gestehen, dass dieses Werk ohne unsere Sponsoren und die kameradschaftliche Zusammenarbeit der Modellflieger nicht hätte entstehen können.

Einige Zeit später organisierte unser Fliegerkamerad Hans Kleinle einen ausgedienten Bauwagen, dessen Inneres wir uns zu einem gemütlichen Aufenthaltsraum gestalteten, der bei Wettbewerben als Flugleitung diente und in dem wir auch sonst beim allwöchentlichen Flugbetrieb nette Stunden verbrachten.

Nachdem man nunmehr über eine schöne Startbahn und einen Flugleiterwagen verfügte, nahm auch der Flugbetrieb zu. Die Kameraden wagten sich an den Bau und Flug von bodenstartfähigen Tiefdeckern, meist amerikanischen Ursprungs, heran. Die rege Flugtätigkeit machte nunmehr eine erste Platzordnung notwendig, um einen geordneten Flugbetrieb zu gewährleisten.

Remstalpokal RC I Wettbewerb ca. 1976
Remstalpokal RC I Wettbewerb ca. 1976

Die Wettbewerbserfolge lagen in dieser Zeit aber immer noch beim Fesselflug und Freiflug. Hier waren die Fliegerkameraden Ilg, Palme, Hofmann und Dill besonders erfolgreich.
Aber auch die Fernsteuerpiloten, damals RC I, mit Helmut Galinsky und Helmut Schenk machten durch einen 2. und 3. Platz bei den Landesmeisterschaften von sich reden.
Mit dem weiteren Anwachsen des Fernlenkfluges mit Verbrennungsmotoren wurde das Problem Lärmentwicklung aktuell. Die Flugbetriebsordnung wurde überarbeitet und der Gebrauch von Schalldämpfern bindend den Piloten vorgeschrieben.

Fugtag auf der Au 1968
Fugtag auf der Au 1968

Ende der 6oer Jahre konnte die Modellflugabteilung bei den württembergischen Meisterschaften schöne Erfolge durch Wolfgang Schwarze (2.), Helmut Galinsky (3.) und Helmut Schenk (7.) verzeichnen.

In diesen Zeitraum fiel auch der erste Antrag auf Genehmigung unseres Modellfluggeländes beim Regierungspräsidium Stuttgart.
Hier gelang es Hans Kleinle in zäh geführten Verhandlungen die erste Aufstiegserlaubnis zum 17.2.1971 zu erwirken. Seitdem wird diese Aufstiegserlaubnis vom Regierungspräsidium auf Antrag, jeweils um 2, beziehungsweise 5 Jahre, verlängert. Wir mußten aber hier im Laufe der Zeit immer mehr Zugeständnisse an Anlieger, Naturschutz, Wasserwirtschaft usw. machen, was unseren Flugbetrieb immer mehr eingeengt hat.

Anfang der 7oer Jahre wurden von Hans Kleinle die Clubmeisterschaften und das Remstal-Pokal-Fliegen ins Leben gerufen. Beide Veranstaltungen wurden von den Modellfliegern gut angenommen, was sich in den Teilnehmerzahlen zeigte.

Segel und Modellflugausstellung in der alten Künkelinhalle 1972
Segel und Modellflugausstellung in der alten Künkelinhalle 1972

Sieger des 1. Remstal-Pokal-Fliegens wurde unser Clubkamerad und damals amtierender Württembergischer Meister in RC IA,
Wolfgang Schwarze. Das Vereinsleben wurde ferner durch Ausstellungen in der Künkelinhalle und Propellerfeste auf dem Modellflugplatz und beim Fliegerheim aktiviert.
Bis in die Mitte bzw. Ende der 70er Jahre dominierte Wolfgang Schwarze in Baden-Württemberg in der Klasse HC IA, aber auch weitere Modellflugpiloten waren in den Kunstflugklassen (RC IA und RC IB) in Baden-Württemberg unter den ersten Zehn immer mit dabei. Es sind dies Helmut Galinsky, Wolfgang Falkenstein,
Hans Kleinle, Hans Deuschle, Gerhard Findeis und Karl Hloch.

Auch unsere Freiflieger konnten in dieser Zeit mit Bernhard Schwendemann, Heinz Hofmann und Roland Braun schöne Erfolge erzielen. Hier kommt vor Allem Roland Braun zu Württembergischen Meisterehren in der Klasse A1.

In dieser Zeit wurde auch Kontakt zu unseren Fliegerfreunden in Österreich aufgenommen. Es wurde ein Freundschaftsfliegen mit der MFG Schärding vereinbart, die dann am 15.5.1977 besucht wurde, was für alle Beteiligten ein voller Erfolg war.

Ab der 2. Hälfte der 7oer Jahre, Anfang der 8oer Jahre verlagerte sich der modellfliegerische Schwerpunkt vom Verbrennungsmotor-Kunstflug langsam zum Modellsegelflug.
Schöne Erfolge wurden im Freiflug von Roland Braun und Bernhard Schwendemann erzielt. Roland Braun wurde 3. der Deutschen Meisterschaft, Bernhard Schwendemann wurde 3. der Baden-Württembergischen Meisterschaft.

RC IV Wettbewerb Schorndorf 1982
RC IV Wettbewerb Schorndorf 1982

Der Remstal-Pokal wurde dann mangels Interesse nicht mehr ausgeflogen, dafür aber fand das in RC IV durchgeführte Städtevergleichsfliegen immer mehr Zuspruch. 6o-8o Teilnehmer waren keine Seltenheit.

Am 19.9.1982 machten unsere Fliegerfreunde aus Schärding (Österreich) einen Gegenbesuch in Schorndorf, was wir gebührend feierten. Schaufliegen, Kameradschaftsabend und eine historische Stadtführung durch Hans Kleinle ließen die 2 Tage zu einem Erlebnis für alle Beteiligten werden.

Durch die Intensivierung des Modellsegelfluges (RC IV) zeigten sich in den frühen 8oer Jahren die ersten Erfolge durch Heinz Kugler, Wolfgang Ebinger und Werner Härer.

Im Jahr 1985 wurde unsere neue Fliegerhütte -der alte Bauwagen hatte ausgedient und war nicht mehr standes- und zeitgemäß- eingeweiht. Fleißige Modellflieger um Hans Deuschle und Horst Nagels haben in wochenlanger Arbeit diese Unterkunft geschaffen. Jetzt konnten wir unsere Arbeits- und Fluggeräte Sach- und fachgerecht unterbringen und waren für kommende Wettbewerbe gut gerüstet. Die Bewährungsprobe kam dann zum 8. Schorndorfer Städtevergleichsfliegen, welches von Werner Härer gewonnen wurde. Ein Remstal-Pokal- Fliegen wurde auch nochmals durchgeführt, allerdings als 4-Takter-Wettbewerb, der von Helmut Galinsky vor Claus Leutz gewonnen wurde(beide Fliegergruppe Schorndorf). Claus Leutz wurde im Jahr darauf Deutscher Meister in der Klasse F 3 AB, Heinz Kugler 3. Deutscher Meister des DMFV in der Seglerklasse.

 

 

1986 kam Peter Erang zu uns. Er war gerade in die Bundesliga F3A aufgestiegen und belegte  im ersten Jahr nach 6 Wettbewerben in der Jahreswertung schon den 4. Platz. Sein Trainingsfleiß und seine fliegerischen Fähigkeiten brachten ihm in den Folgejahren mehrere Deutsche Meister Titel, den Vize Europameister (1992 Rhodos/Griechenland) und mehrfach den Europameister mit der Deutschen Mannschafts. Er nahm an 4 Weltmeisterschaften (1991 Aerolympics in Australien, 1993 Aerolympics in Österreich, 1995 in Japan, 1997 in Polen) sowie zweimal am TOC (Tournament of Champions) in Las Vegas teil. Größter Erfolg war der Vize Weltmeister mit der Deutschen Mannschaft 1997

 



Aber auch die Modellsegelflieger (Klasse F 3B) konnten schöne Erfolge verbuchen. Neben Heinz Kugler konnte auch Wolfgang Ebinger sich den Titel eines Vizemeisters beim DMFV erfliegen.

Auch Günther König gelangen einige sehenswerte Erfolge in überregionalen Wettbewerben.

Weitere Modellflugausstellungen in der Tannbachhalle in Miedelsbach und der Künkelinhalle in Schorndorf waren volle Erfolge für uns Modellflieger.
Heinz Kugler, Günther König und Werner Härer waren je einmal Sieger beim Hanweidewettbewerb, einem Wettbewerb, bei dem die gesamte deutsche Spitzenklasse am Start war.

Schülerferienprogramm 1998
Schülerferienprogramm 1998

Auch seit Jahrzehnten wird in der Fliegergruppe Schorndorf- Abt. Modellflug die Jugendarbeit großgeschrieben. Tüchtige Werkstattleiter haben über all die Jahre hinweg unseren modellfliegerischen Nachwuchs ausgebildet und herangezogen. Ihnen ist es mit zu verdanken, dass die Fliegergruppe Schorndorf -Abt. Modellflug in diesen 4o Jahren so überaus erfolgreich war.
Es waren:
Günther Battermann, Kurt Wallitschka, Helmut Schenk, Eugen Currle, Ralph Heinrich, Heinz Hofmann, Bernhard Schwendemann, Werner Klingenstein, Peter Wallitschka Wolfgang Sachse, Hans D. Deuschle Claus Leutz, Roland Retter Rolf Gentholz, Alexander Wahl Uwe Marotzke, Andreas Kauer

So schließt sich der Kreis von 4o Jahren Modellfluggeschichte der Fliegergruppe Schorndorf- Abt, Modellflug, die gut gerüstet in die nächsten 40 Jahre ihres Vereinsbestehens eintreten wird.

Rückblick 1990 bis heute

Seit der Chronik von Hans Kleinle im Jahre 1990 hat sich bis heute doch auch wieder einiges ereignet und geändert.

So wechselte nicht nur die Vorstandschaft des Vereins im laufe der Jahre, sondern es gab durch den rasanten Fortschritt der Technik auch einige Neuerungen. Bei den Steuerungen verdrängten die 2,4GHz voll digitalen Sender die in die Jahre gekommene analogen 35MHz Sender. Der Fortschritt der Technologie machte also auch bei dem Modellbau keinen Bogen. Die Verbrennungsmotoren wurden immer mehr von den Elektromotoren verdrängt, die alten NiCa-Akkus durch neue Lithium-Akkus ersetzt.
Die E-Antriebe in den Modellen, erreichen heute locker Spitzenleistungen von über 5KW.

Durch die immer mehr werdende Elektrifizierung der Modelle wurde der Wunch nach einer Möglichkeit zum Laden bei den Fliegerkammeraden immer stärker. Nach einiger Planung und Überlegung konnte dann 2006 die kleine Fliegerhütte an das stätische Stromnetz angeschlossen werden. Gepaart mit einem starken 12 Volt Netzteil stehen seitdem den Mitgliedern 230V und 12V zum landen der Akkus zur Verfügung

Die Vielfalt der Modelle wächst auch immer mehr an. So kann man heute auf dem Modellfluggelände nicht nur Motor- und Segelflugzeuge bewundern, sondern auch Hubschrauber sowie Drohnen. Anfänger greifen heute allerdings meist zu EPP (eine art Schaumstoff) Modelle. Die wenigsten bauen heute ihre Modelle heute noch in der klassischen Holzbauweise selbst. Im Fokus steht klar der Betrieb und der Flug, weniger das bauen.
Nicht desto trotz haben wir bis heute immer noch unsere Baugruppe, welche betreut von unseren Jugendleitern, jeden Freitag in der Baugruppe trifft. Hier werden neue Modelle gemeinsam gebaut, geschult und repariert.

In den ganzen Jahren gab es immer ein auf und ab, so sind mache hype Sparten wie z.B. Drohnen aufgeflammt aber genauso schnell wieder verschwunden. In den ganzen Jahre schaffte man es durch gemeinsam erarbeitete Lösungen die verschiedene Flugarten, wie Hubschrauber Fläche, Speed oder Scale gemeinsam auf das Fluggelände zu bringen, was zugegebenermaßen nicht immer einfach war.

Ab dem Jahr 2022 haben in der Abteilung Modellflug 100 Mitglieder, welche begeistert ihre Modelle über das Fluggelände bewegen. Heute trifft man in der Regel an jeden schönen Tag im Jahr jemanden auf dem Platz an. Ebenso versuchen wir immer regelmäßig unser traditionelles Schaufliegen am SchoWo Wochenende sowie eine Ausstellung durchzuführen.

Siegerehrung Meisterschaften 2021

Bis heute gibt es bei der Fliegergruppe Schorndorf eine rege Beteiligung bei nationalen sowie internationalen Wettbewerben.
Alte Hasen wie Bernhard Schwendemann mischen noch rege in den oberen Punkterängen mit.
Bernhard gelang es 2019 die DM in der Klasse F1B zu gewinnen und qualifizierte ich für die EM.
2020 belegte Andreas Kauer in der Intermediate Klasse bei einem Wettbewerb den 1. Platz.

Viele Jahre führte die Fliegergruppe Schorndorf den Graupner Heli-Cup aus. Auch bei diesem gab es sportliche Erfolge. Nach einigen Jahren pause führten begeistere 3D-Piloten dann das Heli-Meeting in Schorndorf ein. Dieser Event etablierte sich zu einer großen Veranstaltung und wurde nicht zuletzt durch moderne Medien wie z.B. Facebook bekannt. Da sich die Interessen jedoch wieder verlagerten fand das letzte Meeting im Jahr 2018 statt.
Im Jahr 2021 fand dann seit langen wieder ein (Teil-)Wettbewerb der DM in den Hubschrauberklassen Kunstflug und Freestyle in Schorndorf statt.

In dieser Jahresrunde (2021) belegte Björn Hempel den 1. Platz und gewann damit die Deutsche Meisterschaften in der Klasse F3C-Sport.

Quelle:

Text: Hans Kleinle (1990), erweitert von Björn Hempel (2022)
Titelbild: Thilo Mössle - Schulgleiter Zögling mit / ohne Rumpfverkleidung (Hinterm Segelfliegerheim / Alte Knopffabrik auf der Au)
Historische/sonstige Bilder: Bernhard Schwendemann, Björn Hempel